Donnerstag, 24. Januar 2013
Merinoschafe, mit vielen Hautfalten für einen hohen Wollertrag gezüchtet, in Massen gehalten, und nicht immer auf freien Weiden, haben im warmen Klima Australiens und auch in Neuseeland, Probleme mit Fliegenmaden.
Die Fliegen legen in die feuchten Hautfalten am Hinterteil der Schafe gerne ihre Eier ab, die geschlüpften Fliegenmaden fressen sich in die Haut der Schafe.
Dieser Fliegenmadenbefall ist für die Schafe äußerst unangenehm, und muß natürlich bekämpft werden.
Anbieten würde sich da ja logischerweise eigentlich ein verändertes Zuchtziel: nämlich Schafe mit deutlich weniger Hautfalten züchten, um aber den hohen Wollertrag pro Schaf nicht zu gefährden, ist man auf folgende Lösung verfallen: Die einjährigen Schafe werden "fixiert" und dann schneidet man ihnen die Hautfalten am Hinterteil einfach weg..
Bei der Gelegenheit wird auch gleich der Schwanz der Schafe mit abgeschnitten.
Einfach so.
Natürlich ohne Betäubung.
Sind ja nur Schafe.
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Als ich darüber das erste Mal gelesen habe, habe ich es schlichtweg nicht geglaubt- mittlerweile
kann ich die Augen nicht mehr davor verschließen- je mehr ich darüber lese, desto grauenhafter
finde ich es.
Wer mehr darüber wissen möchte, kann die Suchmaschine mit dem Begriff mulesing füttern, oder
gleich zu Wikipedia, oder zu peta, wo man sich auch hier an einer Unterschriftenaktion beteiligen kann, (den Text etwas aktualisieren) oder zu WolleNaturFarben,oder hier, oder hier
es gibt noch unzählige Seiten zu diesem Thema.
Ich habe also überlegt, was ich tun kann, zunächst für mich selber: klar, keine feine Austral- oder
Neuseelandwolle mehr kaufen- aber was noch?
Das Thema Mulesing wird in verschiedenen Foren hier oder da angesprochen, und es wurde für mich erkennbar, daß offenbar sehr viele Filzer/innen ausschließlich mit Merinowolle arbeiten und keine Alternativen kennen.
Zu den ungefärbten und auch farbigen Kammzügen gibt es einige Alternativen, da fällt der Verzicht auf Australmerino/Neuseelandwolle überhaupt nicht schwer, aber bei den farbigen Vliesen?
Auf Anhieb wüsste ich da keine Ausweichmöglichkeit.
So werde ich die Wolllieferanten abklappern, nach mulesingfreier Merinowolle fragen und
positive Ergebnisse sowie Bezugsquellen und Links in meinem neu eingerichteten Blog http://gutewolle.blogspot.de/veröffentlichen.
Einige Anfragen an Wollieferanten sind gestartet.
Was können wir alle tun?
Wir können unsere Wolllieferanten nach mulesingfreier Wolle fragen, können darauf drängen, daß
solche Sorten in Katalogen und Online-Shops gekennzeichnet werden.
Wir können auf Australmerino-und Neuseelandwolle verzichten. (Es gibt ja Alternativen)
Den Aufrug bei Peta unterschreiben, s.o.
Dafür sorgen, daß das Thema nicht untergeht,
uns darüber im Klaren sein, daß den Preis für Billig-Wolle die Schafe zahlen!
Wer mag, kann gerne das Logo oben rechts auf seinem Blog verlinken!
Wer hat noch mehr Ideen?